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Tropf, tropf, tropf und ein Happy-end für alle

Tropf, tropf, tropf… rund um die Uhr – auch nachts gib’s keine Tropfpausen mehr, denn die Temperaturen sinken nicht mehr unter den Gefrierpunkt. Es tropft vom Dach, es tropft von der Terrasse, es tropft in der Garage, es tropft in meinem Kopf – da sind es keine Wassertropfen, es sind «Ideentropfen» für Lösungsideen für die kommenden zwei Wochen, auf die Frage: «Was machen wir mit unserem Betrieb, bei diesen Verhältnissen?»

Ich erinnere mich an meine Zeit, als ich noch in Davos zu Hause war. Damals sass ich in meiner Pause jeweils auf der Terrasse in der Märzensonne und freute mich unglaublich über dieses Tropf, Tropf, Tropf. Frühling – endlich Frühling, es tropft. Manchmal war bereits um 15 Uhr Schluss mit den Tropfgeräuschen, was mich immer ein bisschen frustrierte, denn jede Stunde länger tropfen bedeutete, dass wir uns, ein bisschen schneller dem Schneeende, mit Frühling, näherten. Und diesen sehnte ich mir während meiner Davos-zeit wahrlich jedes Jahr von Neuem heran. 

Heute ist es umgekehrt, heute kommt der Frust, weil die Tropferei rund um die Uhr nicht mehr aufhören will. Für mich persönlich ist das ja o.k. und auch für unsere Gäste, die sich auf eine Frühlingswanderung freuen. Die die ersten Blumen strecken ihre Köpfe der Sonne entgegen, ab und zu entdeckt man Eichhörnchen zwischen den Tannen, die Gämsen grasen an den sonnenbeschienenen Hängen. Alles ist grad so, wie wir es uns für Ende April wünschen – nur, dass nicht Ende April ist. 

Aber es gibt auch Gäste die über die aktuellen Frühlingslaunen weitweniger glücklich sind. Zum Beispiel die Skitourenfahrer, welche sich auf ein paar schöne Frühlingstouren freuten und sich nun an einzelnen Stellen höchstens mit Wasserskifahren begnügen dürfen, oder die Schlittler, die lieber mit dem Schlitten ins Tal gefahren wären anstatt zu wandern. Aber auch jene Gäste, die sich gerne mit dem Quad ins Heimeli hochfahren lassen würden, oder Gäste, die sich erhofften, wenigstens im Heimeli droben noch ein bisschen mit dem Winter zu flirten, müssen wir enttäuschen. Es ist einfach nicht so, wie man sich das Wintermärchen vorstellt. Da unser Ziel «glückliche Gäste» für uns eines der wichtigsten Ziele ist, suchen wir nun selbstverständlich für alle noch angekündigten Besucher nach der glücklichsten Lösung. Vielen Gäste, gerade unter der Woche, haben ihren Aufenthalt verschoben, so, dass wir teilweise keine einzige Buchung mehr haben. Aber eben – lieber so, als frustriert im Heimeli zu verweilen und vor lauter Frust das feine Essen nicht geniessen können. Und wie heisst es so schön: «Vorfreude ist die schönste Freude» und dieses Glück der Vorfreude darf nun, bei allen Gästen, die ihren Aufenthalt verschoben haben, noch eine Weile länger anhalten – denn der nächste Winter kommt bestimmt. Und auch im Sommer oder Herbst ist das Heimeli eine Reise wert. Hauptsache, unsere Gäste freuen sich auf ihren Aufenthalt, auch wenn das bedeutet, dass dieser verschoben wird.

Nun geben wir dem Frühlings Tropfen nach und freuen uns auf den kommenden Sommer, in der Hoffnung, dass es ein ‘richtiger’ Sommer wird, ohne Regen Tropf, Tropf, Tropf…und mit Happy-end.

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